Grundsanierung abgeschlossen

Letzten Dienstag erfolgte nun mein vorerst letzter Besuch beim Gott in Weiss der Zahntechnik. Die vorletzte Sitzung noch in Erinnerung, stand nur noch die Abschlussuntersuchung, sowie das Ziehen der Fäden aus der Wunde der Entfernung des einen Milchzahnes, der aus seiner Wiege der Geborgenheit meines Unterkiefers gerissen wurde. Dort klafft jetzt eine Lücke, durch die der durchziehende kalte Winterwind ein Schaudern durch den ganzen Körper fabriziert. Man gewöhne sich schnell daran wurde mir erklärt.

Dieses Vorhaben des Zahnentzugs war nämlich eine Woche vorher so eine Sache. Nach der Reparatur eines kleineren Schadens, meinte doch der Mediziner noch, man könne jetzt diesen Milchbubi – also der Zahn und nicht ich selbst – noch “schnell” ziehen, damit sei dies auch gerade erledigt.

Nun gut.. schnell heisst nicht immer in kurzer Zeit, auch wenn es so gemeint ist. Der erste Versuch endete jäh, da man schnell bemerkte dass sich dieser Antagonist nicht einfach so schnell-schnell entfernen lassen will. Nach einer weiteren Spritze der Betäubung war nun der nächste Versuch an der Reihe. Nichts da, meinte der Zahn und krallte sich vehemend in meinem Unterkiefer fest.

“Nicht erschrecken wenn jetzt etwas abbrechen könnte..” meinte der Akteur des Grauens, und schon knackte es in meinem Schlund wie der Knochen einer Antilope im Gebiss eines Löwen. “Ja.. sie sind ein Spezialfall” meinte er jetzt – was mich wiederum überhaupt nicht überraschte – und setzte zu einem Röntgenbild an. Schnell wurde mir das kleine Plättchen zwischen Backeninnenseite und den Zähnen gedrückt – gefühlt als hätte ich eine ganze Wandtafel eines Schulzimmers in meinem Mund – und eilte, nach dem Auflegen des Bleimantels auf meinen Oberkörper, mit seiner netten Helferin aus dem Raum.

Nach der Aufnahme, die dann auch noch dem Arbeitskollegen und Chef vorgehalten wurde, kam der Bohrer zum Einsatz, mit dem er jetzt alles, was nichts mit dem Kiefer zu tun hatte rausholte. Nebenbei wurde mir dann Erklärt dass sich die Wurzeln dieses Kinderzahns, mit dem Kieferknochen eine unzertrennliche Gemeinschaft bildeten. Kurz und gut, das ganze war verwachsen. Nach einer gefühlten Ewigkeit der Knochenbohrung, meinte er nun doch, dass jetzt alles raus sei. Ich hatte schon das Gefühl der wolle mir eine ausgewachsene Eiche in mein zartes Maulwerk einpflanzen, so lange hat er diese, wohl nur kleine Lücke ausgehöhlt. Aber Autsch hatte es nicht gemacht, denn nach der zweiten folgte auch noch eine dritte Spritze, die meine gesamte linke Gesichtshälfte nun endgültig in den Tiefschlaf versetzte, was sich später noch als Herausforderung entpuppte, denn es ist unheimlich schwierig zu Telefonieren, wenn man nicht spürt ob das Teil nun am Ohr ist oder nicht. Da hat man zwischenzeitlich das Gefühl die Verbindung sei so schlecht, bis man bemerkt dass der Lautsprecher des mobilen Sprechgeräts das Ohrläppchen beschallt.

Jetzt warten wir, bis diese Wunde der zahnmedizinischen Bohrkunst verheilt ist, und schon bald gehts weiter mit den Vortests der nächsten Nachsorgeuntersuchung. Juhee ich darf mich wieder einmal, nach langer Zeit, in die Röhre begeben. Das nächste CT ist vorgesehen, damit man feststellen kann ob und wie sich meine Lymphknoten verändert haben. Wenn nicht ist’s besser ..

😉