Bei einer Radiotherapie – Bestrahlung – werden energiereiche Strahlen (Photonen, Elektronen, Röntgen etc) auf einen Tumor oder in meinem Fall auf die vor der Chemo befallenen Gebiete bestrahlt. Das passiert in einem dafür geschaffenen Gerät, das diese Gebiete haargenau trifft. Damit ich mich nicht bewegen kann und so eventuell ein „falsches“ Gebiet bestrahlt wird, muss man eine Kunststoffmaske anfertigen damit ich auf dem Gerät befestigt werden kann. Nicht dass die noch mein chemogezeichnetes Hirn wegpusten, dieses verdampft und ich pfeife wie ein Teekocher. 😀
Morgen habe ich den Termin fürs Anfertigen der Maske. Danach wird ein CT mit Maske gemacht damit der Radio-Onkologe mit dem Medizinphysiker die Gebiete genau bestimmen können.
Nächste Woche wird ein Probedurchgang mit einem „normalen“ Röntgengerät gemacht, wonach dann die einzelnen Areale auf der Maske festgehalten und aufgemalt werden. Früher wurden diese direkt mit einem Edding auf die Haut gemalt, damit diese nicht gelöscht werden konnten (an schlecht sichtbaren Orten zum Teil sogar tätowiert) 😀
Man stelle sich vor: Ich mit meinem Chemokopf, mit Kriegsbemalung am Hals. Da hätte ich mich direkt in Bad Segeberg als Winnetou-Darsteller mit individueller Radio-Onkologie-Kriegsbemalung bewerben können. Einzig eine Perücke mit langen Haaren wäre von Nöten gewesen. 😀
Nach diesem Probegang kann danach die „richtige“ Bestrahlung beginnen. Die Ganze Dosis wird in Gray (gy) angegeben und wurde bei mir auf 20 gy bestimmt. Dies in 10 oder 11 Portionen. Also wird das ganze Schützenfest nicht vier sonder nur zwei Wochen dauern. Das wird die Minimaldosis sein, denn höher sei in meinem Stadium nicht notwendig. Zum Glück. So würden sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten, laut Arzt.
Danach kann endlich die Regeneration beginnen, mit dem Ziel, endlich wieder einen normalen Alltag erleben zu dürfen, ohne die körperlichen Schwächeanfälle und Gehirnaussetzer.
😉