Retrospektive – ein oder zwei Blicke zurück

Von jetzt auf gleich ändert sich alles. Haha! Bei mir doch nicht.. War generell meine Haltung bis zu jenem Moment als mir mitgeteilt wurde dass ich mich in nächster Zeit mit mir und meiner Gesundheit beschäftigen werde. Und zwar intensiv! Dieser Zeitraum wurde nicht auf ein paar Tage, sondern auf einige Monate geschätzt. Okay dann stürzen wir uns in dieses “Abenteuer”.. Nichts ahnend was genau da auf mich und mein Umfeld zu kam startete ich diesen Dauerlauf gegen alles was da auf mich zukommen mag.

Ziemlich jungfräulich wird man da in einen Sog katapultiert der einem fast nicht mehr loslässt. Ein Sog von Ungewissenheit, Wut, Sorge, Unwohlsein, Schmerzen und und und.. Die Liste könnte jetzt so fortgesetzt werden. Ich hör aber da auf denn da käme mir noch so einiges in den Sinn. Eine unglaubliche Reise deren Ziel niemand so richtig deuten kann – vielleicht auch nicht will, denn das Ziel ist in einem solchen Fall nie so ganz klar..

Das Ziel der ganzen Behandlung jedoch war von Beginn an klar. Die vollständige Remission. Was dies bedeutet ist diesem Blog zu entnehmen. Immer fest daran glaubend, aber doch einige – sehr viele – Male daran zweifelnd übersteht man während der ganzen Geisterbahnfahrt so einigen Schreckmoment, was man sich selbst nie zugetraut hätte. Irgendwie seltsam dass man an so etwas wachsen kann. Eigentlich schon noch gut, denn vieles wäre noch anstrengender gewesen. Erstaunlich wie sich der Körper anpassen kann. Da kann es gut sein dass der Geist nicht so wandelbar ist, und somit entsteht ein Ungleichgewicht das in vielen Momenten nicht ganz so einfach auszugleichen ist.

Wie sehr belastet man sein Umfeld? Keine Ahnung wie unzumutbar ich für meine Liebsten war. Grösstenteils schien mein Geist in einer anderen Spur zu fahren als ich schlussendlich wahrgenommen habe. Diese Chemotherapeutika haben wohl eine andere Wirkung als ich anzunehmen vermochte.